Mal ein bisschen Regen...

Meine Woche war jetzt nicht so spannend. Montag morgen bin ich in die Küche gegangen, wo Angie frisch von ihrem Morgensport stand und Zeitung lass. Sie gratulierte mir nachträglich und wollte sofort wissen, was ich das Wochenende so gemacht habe und wie mein Geburtstag war. Ich erzählte natürlich alles, zeigte ihr meine ganzen Geschenke und sie war richtig begeistert. Sie freute sich so, dass ich Mädels gefunden habe und viel unternehme. Sie hat mir dann von einem AuPair in der Familie erzählt, welches nur in ihrem Zimmer gesessen hat und nichts gemacht hat. Wie schrecklich. Ich mein, wenn man schon die Möglichkeit hat, ein Jahr in einer Gastfamilie zu leben und die einem ermöglicht, so viel zu unternehmen, dann sollte man diese Chance auch nutzen. Ich kann auch in meinem Heimatland in meinem Zimmer sitzen. Dafür muss ich dann nicht so viel Geld ausgeben. Naja, jeder Mensch ist anders. Dann erzählte sie mir über ihr Wochenende in Atlanta und der Hochzeit. Es soll super schön gewesen sein, aber leider haben sie keine Bilder gemacht. Hätte ich zu gern gesehen, wie schick sie alle aussahen. Dann fuhr ich ins Gym. War mit Lara K. zum Pilates verabredet. Tat echt gut sich nach dem "gesunden Wochenende" wieder zu bewegen. Kleine Sportverletzung gab es dann auch noch. Wir sollten auf unserem Rücken so schaukeln und von der einen Seite zur anderen wechseln, sodass unsere Füße dann da sind, wo vorher der Kopf war. Das Problem dabei war nur, dass man nicht auf seine Mitmenschen geachtet hat, die da so um einen rumlagen. Quittung kam promt, als ich dann mit dem Kopf gegen einen anderen knallte. Aber ich habe überlebt und keinen größeren Schaden davon getragen. Nach dem Kurs wollten wir nach Hause fahren. Es hat aber so stark geregnet, dass wir uns gedacht haben, lass mal noch ein bisschen warten, bis sich das Wetter wieder beruhigt hat. Ist ja auch meistens so. Also in Deutschland zumindestens. Aber hier war keine Besserung in Sicht und wir sind zu meinem Auto gelaufen. Als wir am Auto ankamen, waren wir nass. Schrecklich. Mein Plan war eigentlich nach Pilates noch zum Giant (Supermarkt) und zur Bank, weil ich noch ein Statement brauchte, um dann bald mal meinen Führerschein zu beantragen. Durch das Wetter habe ich dann meine Meinung geändert und bin nach Hause gefahren. Den Nachmittag musste ich nicht arbeiten und ich machte einen gemütlichen Tag auf meinem Zimmer und telefonierte mit Deutschland. Dienstag traf ich mich mit Maike zum Zumba. Eigentlich macht es ja echt viel Spaß, aber vormittags ist das immer so voll. Wir müssten in der letzten Reihe tanzen und konnten kaum was sehen. Nach Zumba bin ich dann noch für eine halbe Stunde auf das Laufband gegangen und dann zum Giant gefahren. Brauchte dringend Zahnpasta. Danach noch kurz in die Bank, wo ich dann erfahren habe, dass mir das Statement schon zugeschickt wurden ist. Na super. Dann muss ich wohl nochmal gucken. Ich habe es aber gefunden. Danach bin ich nach Hause gefahren und musste wegen eines Schulbus bei uns in der Straße warten. Wenn ein Schulbus hält und seine Stopschilder ausklappt, müssen alle Autos anhalten. Eigentlich ganz gut geregelt, weil die Kinder und Jugendlichen dann alle in verschiedene Richtungen laufen und meistens nicht auf Autos achten. Für Gunnar war es Glück, dass ich halten musste, denn ich konnte ihn mitnehmen und er musste nicht zu Fuß gehen. Diesen Nachmittag musste ich auch Arbeiten. Gunnar bekommt jetzt jeden Dienstag Nachhilfe und diesen Dienstag war der Nachhilfelehrer das erste Mal da. Da wollte Angie dabei sein und ich habe dann Soren und seinen Freund Josh zum Training gefahren. Danach bin ich zu McDonald, weil ich eh hinmusste um Soren was zu essen zu kaufen. Und dort gibt es offenes W-LAN. Also habe ich da die Stunde verbracht, die ich warten muss. Dann holte ich Soren was zu Essen und ich fuhr zurück zum Platz, sammelte die beiden Jungs ein und fuhr zum Pfadfindern. Sonst sind wir immer zu spät, wegen des Verkehrs und heute waren wir einfach mal ne halbe Stunde zu früh da. Also warteten wir im Auto, Soren zog sich um und ging zum Pfadfindern. Dann brachte ich Josh nach Hause und für selbst Heim. Mittwoch musste ich mal wieder früh aufstehen. Angie muss die nächsten drei Tage arbeiten. Es ist zwar echt hart so früh aufzustehen, aber da muss ich durch. Ich machte Gunnar seine Sandwiches und ging Soren wecken. Das Übliche. Licht an, Bettdecke weg, mit ihm reden. Dann kam Angie und meinte, es tut mir leid. Ich habe dir vergessen zu sagen, dass wir mit Soren abgemacht haben, dass er eine halbe Stunde länger schlafen darf, wir ihn dann wecke und er zehn Minuten hat zum Aufstehen. Okay. Ich entschuldigte mich bei Soren und Angie meinte nur, ach ist nicht schlimm, war mein Fehler. So dann hatte ich eine halbe Stunde nichts zu tun. Ich räumte mein Zimmer auf und frühstückte eine Kleinigkeit. Dann weckte ich Soren. Er kam dann runter, machte den Fernseher an, holte sich Cornflakes und Milch und aß dann gemütlich. Hat echt gut geklappt, obwohl der Fernseher lief. Er erledigte auch all seine anderen Aufgaben ohne Widerworte und wir sind zum Bus. Als der Bus dann weg war, fing ich an, alles vorzubereiten. Ein paar Mädels wollten zum Brunch vorbeikommen und ich wollte Pancakes machen. So langsam finde ich mich zurecht in der Küche und weiß wo alles ist. Um zehn kamen dann alle. Wir waren insgesamt acht Mädels und wir mussten unser Alibi-Esszimmer benutzen, weil wir so viele waren. Wären wir mehr, hätten wir von Papptellern und mit Plastikbesteck essen müssen, weil wir kaum Geschirr und Besteck haben. Jeder brachte noch was leckeres zu Essen mit, somit wir dann eine riesen Auswahl hatten und es war echt lecker. Und wir hatten unseren Spaß. Unser Plan ist es, dass jeden Mittwoch zu machen. Es müssen sich nur Freiwillige finden, wo wir uns treffen können. Aber ich meine, dass ist ja kein Aufwand, weil jeder bringt was zu essen mit und alle helfen hinterher beim Aufräumen. Mal schaun, wie es so wird. Als Gunnar nachmittags nach Hause kam und die Schränke nach was essbarem durchsuchte, sagte ich ihm, dass ich deutsche Pancakes gemacht habe und er war sofort begeistert. Er meinte, er liebt deutsches Essen. Er nahm sich einen, tat viel Ahornsirup drauf und aß ihn. Hinterher sagte er mir, dass er echt super war. Das hat mich echt gefreut. Abends traf ich mich dann mit Maria zum Zumba. Ich muss sagen, dass es Mittwochs besser ist, da nicht so viel los ist und man hat somit mehr Platz. Donnerstag morgen habe ich mich mit Lara K. zum Aquafit getroffen. Da ist jetzt eine neue Trainerin und die macht das richtig gut. Die scheucht uns durch das Wasser. Aber es macht super viel Spaß und man freut sich ja danach immer auf den Whirlpool. Dann kam Maria und wir probierten mal die ganzen Geräte aus. Ganz schön anstrengend, aber gut. Danach noch ein bisschen auf den Crosstrainer und schwupps war ein Brownie von den vielen wieder abtrainiert. Als ich wieder zu Hause war, kämpfte ich mich durch die Wäsche. Es waren ganze fünf Maschinen. Dann kam ich auf die Idee, mal was zu kochen für die Jungs. Da ich am Nachmittag fahren musste, bereitete ich das alles schonmal vor. Ich entschied mich für Spaghetti Bolognese und ich fand sie gut. Ich bekam erst eine SMS von Bruce, dass Sorens Training ausfällt wegen des Regens und dann von Gunnar, ob ich ihn von der Bushaltestelle abholen kann, da es so regnet. Als wir wieder zu Hause waren, fragte ich Gunnar, wann er was zu Essen haben möchte und er sagte, dass er von einem Freund mitgenommen wird und sie danach dann Pizza essen gehen. Okay gut. Dann kam Bruce nach Hause und kurze Zeit später auch Soren. Soren muss mir jeden Tag sein Hausaufgabenheft zeigen, damit ich weiß was er aufhat. Er sagte, dass er alles schon fertig habe und ich hakte nach. Als dann rauskam, dass er sein Buch schon wieder vergessen hatte und Bruce dass erfuhr, meinte Bruce nur so, ja Soren zurück in die Schule und das holen. Bruce fragte mich, ob ich zur Schule fahren würde, damit Soren sein Buch abholen kann. An der Schule angekommen, klingelten wir und die nette Dame fragte, was wir möchten. Soren sprach mit ihr und sie sagte, dass sie uns nicht reinlassen kann. Na super, umsonst gefahren. Wieder zu Hause, musste er dann ein anderes Buch lesen. Als er damit fertig war setze er sich vor den Fernseher. Dann fragte ich ihn, was  er denn gerne zu Essen haben möchte. Ich sagte ihm natürlich, dass ich Spaghetti Bolognese gemacht habe, aber er wollte nur die Nudeln haben. Okay. Die bestreute er dann mit Käse und aß sie. Ich setzte mich dazu und aß meine Spaghetti Bolognese, wenn sie sonst keiner haben möchte. Nach dem Essen fragte er mich, ob ich Black Jack kann. Er hat es mir erklärt, haben ein paar Runden gespielt und dann holte er die Pokerchips raus. Wir spielten weiterhin Black Jack, aber diesmal mit bieten. Und ich habe gewonnen. Dann ging Soren ins Bett und ich auf mein Zimmer. Unglaublich. Wir hatten halb zehn und ich bin dann auch ins Bett.

Ich muss sagen, dass jetzt alles viel entspannter ist, dadurch das Soren länger schlafen kann. Ganz ehrlich. Ich hätte auch jeden Morgen schlechte Laune, wenn man mich so wecken würde. Ich schilder das mal. Kurz vor halb sieben gehe ich in sein Zimmer, mache das große Zimmerlicht an, ziehe im die Bettdecke weg und rede auf ihn ein. Meistens reagiert er dann nicht und ich öffne die Fenster. Dann wird es ganz mies. Ich kitzel ihn und ziehe ihn dann an den Füßen aus dem Bett. Er wehrt sich meistens und ich weiß, dass er wach ist. Ich gehe dann in die Küche und wenn ich nichts höre, nochmal in sein Zimmer. Wenn es ganz hart kommt, dann hat er sich seine Bettdecke wieder geschnappt und döst weiter vor sich hin. Es ist immer so ein Kampf. Aber die Lösung, die sie jetzt gefunden haben, ist besser. Alles lief nach Plan und als Soren dann im Bus war, machte ich mich fertig und fuhr ins DMV, um meinen Amerikanischen Führerschein zu beantragen. Ich brauche ihn, da ich länger als sechs Monate hier wohne. Ich muss sagen, dass das Personal jetzt nicht die schnellsten waren, aber ich habe meinen Antrag ausgefüllt und der wird jetzt nach Deutschland geschickt zum überprüfen. Danach habe ich mich mit ein paar Mädels zum frühstücken verarbredet. Es war super lecker. Den Nachmittag verbrachte ich zu Hause, musste aber nicht arbeiten, da Bruce da war. Und abends bin ich mit Maria noch zum Zumba gefahren. Erst hatten wir keine Lust, nochmal bei dem Regen raus zu gehen, konnten uns aber dann doch aufraffen. Und als wir dann da waren, war es doch ziemlich lustig.

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