Chicago

Um vier Uhr klingelte der Wecker. Für mich nicht weiter schlimm, war sowieso schon wach. Habe insgesamt die Nacht eine Stunde geschlafen. Schlafen kann man später. Jetzt hieß es aufstehen, duschen, frühstücke, Lunchpaket machen und ab zum Flughafen. Da Angie und Soren über das Wochenende zu den Großeltern nach Atlanta wollten und auch zum Flughafen mussten, nahmen sie uns mit. Leider war deren Flug um einiges früher als unserer, aber somit sparten wir das Taxigeld. Angie tat es auch total leid und entschuldigte sich etliche Male. Für uns war es in Ordnung. Am Flughafen ging es dann erst einmal durch den Sicherheitscheck. Man ist das anstrengend und stressig. Schuhe aus, Schmuck ab, Gürtel ab, Jacke aus, Flüssigkeiten aus dem Koffer raus und seperat in die Kiste legen, und das alles mit soviel Hektik. Aber wir schafften es. Dann suchten wir uns einen netten Platz und versuchten noch ein wenig zu schlafen. Sicherheitshalber stellten wir uns einen Wecker, damit wir nicht verpennen. Leider wurde das irgendwie nichts mit dem schlafen und wir setzten uns Uhrzeiten zu denen wir dann auf die Toilette gegangen sind oder zu Starbucks einen Kakao holen. So konnten wir uns immer auf etwas freuen, bevor es dann zum Boarding ins Flugzeug ging. Das gute nach der Southwest Airline ist, dass man freie Platzwahl hat, somit ergatterten wir uns einen schönen Platz am Fenster. Dann bekam ich eine SMS von Angie. Sie schrieb mir, dass sie jetzt nach Hause fahren würden, weil sie keinen Platz mehr im Flugzeug bekommen haben und die nächsten alle überbucht sind. So ist das, wenn man umsonst fliegen kann, nicht bucht und darauf hofft, dass noch Plätze im Flugzeug frei sind. Manchmal klappt es halt eben nicht. Für uns ging es dann auch schon los. Nach anderthalb Stunden setzten wir zur Landung an und da waren wir auch schon. Willkommen in Chicago. Wir freuten uns riesig und machten uns direkt auf den Weg ins Hostel. Uns wurden unser Zimmer gezeigt und da hatte ich eigentlich schon keinen Bock mehr. Unser Schlafsaal war direkt neben der Küche und dem Gemeinschaftsraum, wo sie schon am Nachmittag übelst laute Musik gehört haben. Wir machten uns dann auf den Weg in die Innenstadt, wo wir uns mit Lara und Nina trafen, die ein früheres Flugzeug gebucht hatten. Zum Mittag aßen wir bei Panera und dann begann das Sightseeing. Erst ging es zur Bean. Dort wurden ein paar Fotos geschossen und wir waren Live dabei, als ein Mann vor seiner Freundin auf die Knie ging und fragte, ob sie ihn heiraten will. Dann ging es weiter zum Willis Tower, wo man eine wunderbare Aussicht auf ganz Chicago hat. Und das Wetter war fabelhaft. Der Höhepunkt an diesem Tower waren die Glasbalkone, wo man sich reinstellen konnte und unter seinen Füßen die Straße sah. Superschön. Außerdem ist der Willis Tower der zweithöchste Wolkenkratzer der Vereinigten Staaten. Auch dort machten wir unendlich viele Fotos. Und wieder wurden wir Zeugen eines Heiratsantrag. Was war denn da bloß los. Nach insgesamt drei Stunden auf diesem Tower, machten wir uns auf den Weg ins Hostel. Vorher hieß es aber Abendessen. Wir entschieden uns für ein Nudelhaus. Leider waren die Nudeln nicht so überzeugend. Egal bei Walgreens noch schnell einen Nachtisch geholt und dann ging es ab ins Hostel. Wir haben noch ein bisschen bei Lara und Nina auf dem Zimmer gehockt. Die zwei hatten ein Zwei-Bett-Zimmmer gebucht. Wir waren im Zehn-Bett-Zimmer. Als wir bei uns ins Zimmer wollten war die Party im vollen Gang. Erstmal mussten wir uns durch die Massen kämpfen, dann wieder zurück, da wir ja noch Zähne putzen mussten und so. War ganz schön spaßig. Als wir dann endlich im Bett waren, dachte ich mir, na das kann ja heiter werden. In unserem Zimmer war die Musik auf Zimmerlautstärke. Aber da ich an dem Vortag schon so wenig geschlafen habe, bin ich sofort eingeschlafen. Um acht klingelte dann wieder der Wecker. Zeit zum Aufstehen. Nach einem Frühstück mit kostenlosen Pancakes machten wir uns auf den Weg zum Chicago River. Heute wurde der Saint Patricks Day ganz groß gefeiert. Der River wurde grün gefärbt, alle Menschen hatten was Grünes an, der ein oder andere hatte eine Alkoholfahne. Ich kam mir vor wie an Karneval. Nachdem wir uns das Spektakel angeschaut hatten, wärmten wir uns bei Starbucks auf. Es war so bitterlich kalt. Danach ging es weiter zu der Parade, die man ja unbedingt gesehen haben muss. Also viel haben wir nicht gesehen. Es war ein Gedränge und Gedrücke. Es war so schrecklich. Wir waren froh, als wir da wieder lebend rausgekommen sind. Wir machten dann einen Zwischenstop bei Subway und dann ging es zum Navy Pier. Der Hafen von Chicago. Leider waren die Attraktionen nicht auf und wir machten nur ein paar Fotos und genossen die Aussicht. Auf dem Rückweg entschieden wir uns dann, dass wir uns zum Abend eine Deep-Dish-Pizza holen. Sie ist bekannt für Chicago. Und ich muss sagen, dass sie echt lecker war. Nach der guten Pizza gab es mal wieder Nachtisch. Gute Brownies und Haribo. Ein super Abschluss zu der Pizza. Geschafft von dem Tag gingen wir dann auch bald ins Bett. Am Sonntag stand nur noch Hard Rock Cafe und Souvenirs besorgen auf der To-Do Liste. Als wir alles erledigt hatten und uns bei Panera zum Lunch niederließen, erfuhren wir, dass es abends anfangen soll zu schneien. Wir machten Witze darüber, dass ja dann die Flüge gestrichen werden und wir in Chicago feststecken würden. Dann checkte Nina den Flugstatus ab und fing ganz hysterisch an zu lachen. Deren Flug wurde gecanncelt. Wo wir ein paar Minuten vorher noch Witze drüber gemacht haben, wurde jetzt purer Ernst. Marias und mein Flug sollte wie geplant starten. Dann entschieden wir uns zum Hostel zurück zu fahren, unsere Koffer zu holen und dann auf zum Flughafen. Am Flughafen ging es dann für Maria und mich durch den Sicherheitscheck und dann hieß es abwarten. Irgendwann änderte sich dann unser Flugstatus. Zum Glück nur eine viertel Stunde Verspätung. Damit können wir leben. Irgendwann ging es zum Boarding und bis wir wirklich die Startbahn verließen, kam es mir wie eine Ewigkeit vor. Die Stewardess versuchte die Stimmung mit ein paar Witzen aufzulockern, was ihr auch gelang. Und der Flug ging Ruckzuck um. Je näher wir an DC rankamen, umso turbulenter wurde der Flug. Es fing an zu wackeln und so. Eine sanfte Landung sah anders aus, aber wir waren wieder in DC und hingen nicht in Chicago fest. Man waren wir erleichtert. Als wir rausschauten, lag schon einiges an Schnee. Ich konnte es nicht glauben. Irgendwann geht er einem echt auf die Nerven. Tami holte uns ab und brachte uns sicher nach Hause. Angie war richtig erleichtert, dass ich es geschafft habe und als ich ihr von meinen Freunden erzählt habe, die immer noch in Chicago hingen, hatte sie Mitleid mit ihnen, war aber ganz froh, dass ich zu Hause war. Ich erzählte ihr dann einiges vom Wochenende und ging dann auch ins Bett. War echt kaputt. Lara und Nina mussten die Nacht am Flughafen verbringen, da alle Flüge, die noch gestartet waren, voll waren. Sie hatten einen Flug sicher um 14 Uhr am Montag.

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