Harte Arbeitswoche

Am Freitag bat mich Angie, ob ich am Montag früh aufstehen kann. Sie würde erst um drei Uhr in der Nacht wieder nach Hause kommen und damit sie dann ein bisschen Schlaf bekommt. Na klaro. Also hieß es früh aufstehen, aber alles lief wie am Schnürchen. Nachdem Soren dann beim Bus war, machte ich mich fertig für das Gym. Am Nachmittag war ich off und versuchte mit meinem Final Project für mein College zu beginnen, aber irgendwie waren keine Ideen da. Also beiseite gelegt und etwas gelesen. Habe ja noch knapp zwei Wochen Zeit. Am Dienstag traf ich mich mit Tami. Helm auf und ab auf's Rad. Wir machten eine zweistündige Radtour auf der hier nacheliegenden Trasse. Danach fuhr ich in ein paar Läden um verzweifelt ein Geburtstagsgeschenk für Soren zu kaufen. Am Abend sollte ich die Jungs vom Scouts abholen. Als Gunnar dann meinte, dass er in drei Monaten alleine fahren darf und ich dan nur noch so meinte, dann bin ich ja schön zwölf Monate hier. Daraufhin fragte er mich, ob ich weinen werde, wenn ich sie irgendwann verlassen werde. Ich, ohne auch kurz drüber nachzudenken, sagte ja. Und Gunnar dann nur so, ja ich werde auch weinen. Das war so süß. Sowas von einem fast 16-Jährigen zu hören, freut einen echt. Da weiß man wieder, dass man was richtig macht und die Jungs einen mögen. Am Mittwoch startete ich meinen zweiten Versuch um an meinem Projekt zu arbeiten. Und es sprudelte nur so vor Ideen. Am Abend war ich dann mit dem Rohbau fertig. Fehlte nur noch der Feinschliff. Am Donnerstag traf ich mich mit Lara und Anna-Sophie zum Frühstücken. Haben wir echt lange nicht mehr gemacht. Danach fuhr ich in einen kleinen Spielzeugladen und fand endlich ein Geschenk für Soren. Er bekommt ein Logikspiel von mir. Etwas für den Kopf und nicht schon wieder irgendeinen Kram. Soren, der Schlawiner. Am Freitag stand ein Test in der Schule an. Ich sollte Donnerstag nach der Schule dann mit ihm lernen. Aber so wie Soren halt ist, halt er mal wieder seine Sachen in der Schule gelassen. Ich habe dann zwei Mütter angeschrieben, ob sie mir die Unterlagen schicken können. Dann ging es auch schon zum Training. Nachdem ich wieder zurück war, schrieb ich die Dinge raus, die Soren wissen muss. Nun hieß es noch nachdem Training und vor der Schule lernen. So Freitag. Ende der Woche. Ein letztes Mal früh aufstehen. Diese Woche waren es insgesamt viermal. Erste Diskussion war ja heute schonmal, warum der Fernseher aus ist. Und dann fing es an. Oder auch nicht. Soren sprach nicht mehr mit mir. Er war sauer auf mich, weil er ja jetzt noch lernen muss. Ich mein, es war nicht meine Schuld. Naja, dann meinte Bruce zu mir, dass ich wieder ins Bett gehen kann. Er würde das regeln. Ich bedankte mich und meinte nur, dass Soren sowieso nicht mit mir redet. Ich ging dann wieder ins Bett. Bruce hat es irgendwie wieder gerade gebogen. Nach dem Gym traf ich mich mit Lara. Wir wollten planen, was wir so in Boston sehen wollten. Heute Abend sollte es losgehen. Irgendwie kam es mir garnicht so vor. Wieder zu Hause und nach einem langen Skypegespräch mit Deutschland, entschied ich mich dann doch mal, meinen Rucksack zu packen. Und dann wurde es stressig. Da meine Gastfamilie essen gehen wollte und sie uns aber zur Metro fahren sollten, mussten wir halt früher dahin. Egal, haben wir uns das Taxigeld gespart und konnten noch ein bisschen in DC relaxen.

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