Fertig mit der Welt

Heute war ein ganz schlimmer Tag. Angie hatte mir gestern geschrieben, dass ich doch bitte noch ein paar Aufgaben mit Soren machen soll, bevor er zu seinem Pfadfindertreffen geht. Eigentlich nicht so ein großes Thema, aber heute schon. Als ich gestern Nacht nach Hause kam, war Soren noch nicht daheim. Er kam dann so um eins. Und ich dachte mir da schon nur so, dass kann ja spaßig werden. Als Soren dann heute morgen aufgestanden ist, hat er kein Wort mit mir geredet. Er hat in Ruhe seine Cornflakes gegessen und dann ist er hoch in sein Zimmer. Ich bin dann hinterher und meinte zu ihm, dass er noch ein paar Sachen machen muss, bevor wir zum Pfadfindern fahren. Also bewegte er sich gemächlich nach unten ins Basement zum Computer. Er sollte einen Aufsatz über sauren Regen schreiben. Leider hatte der Gute dazu absolut keine Lust. Kein Wunder, wenn man erst im eins ins Bett geht und die Nacht davor bei Freunden geschlafen hat. Also da saß er also vor dem Computer mit seinen Kopfhörern auf den Ohren und guckte irgendwas auf seinem Handy. Bis ich ihn dazu bewegt hatte, hat auch seine Zeit gedauert.  Dann suchte er sich den schwersten und längstens aller Texte über sauren Regen raus und starrte dann da drauf. Eine viertel Stunde oder so. Dann versuchte ich mal mit ihm zu sprechen, aber keine Reaktion. Mittlerweile saß ich dann auch vor meinem Laptop und informierte mich über sauren Regen. Ich zeigte ihm dann die Seite, die ich ganz gut und einfach zu verstehen fand. Er fand sie aber anscheinend doof und widmete sich wieder seinem komischen Text. Sollte mir recht sein, solange er dann was notiert dafür. Als wir noch eine halbe Stunde hatten und er immer noch nichts gemacht hat, schrieb ich Bruce, warum Soren denn so spät ins Bett gegangen ist und so. Dann rief er an. Und ich konnte meine Tränen nicht mehr unterdrücken. Ich war traurig, sauer und angenervt von allem. Als Soren dann fertig war mit telefonieren, schaltete er den Computer aus, ging in sein Zimmer und legte sich auf den Fußboden und wollte schlafen. Da machte ich ihm aber einen Strich durch die Rechnung. Ich konnte ihn gerade dazu bewegen, dass er mir was über sauren Regen erzählt und wir das dann aufschreiben können und dann ruft Angie an. Nachdem sie Soren gefragt hatte, ob er seinen Aufsatz fertig hat und er verneinte und Angie dann fragte, wieso nicht und wo ich den wäre, um ihm zu helfen. Dann meinte er zu ihr: Ja jetzt hilft sie mir ja. Das fand ich echt dreist. Also habe ich Angie sofort geschrieben, dass ich schon den ganzen Morgen damit kämpfe, dass er diesen Aufsatz schreibt. Inzwischen hatten wir echt Zeitdruck. Da Soren noch nicht einmal in der Lage war, dass was er mir über sauren Regen erzählt hatte, aufzuschreiben, gab ich ihm meine Notizen, damit er wenigstens etwas hat. Das schrieb er dann im Auto ab, während ich fuhr. Pünktlich um eins waren wir dann da. Ich brachte ihn zu seinem Pfadfindertreffen und ging zurück ins Auto. Ich war echt fertig mit den Nerven und fing mal wieder an zu weinen. Um Dampf abzulassen, fuhr ich dann erstmal ins Gym um ein paar Bahnen zu ziehen.

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